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Challenge Leadership

Challenge Leadership

Worin steckt Ihre Challenge im Leadership? Zeichnen Sie im rechten Kreis mit unterschiedlichen Farben Tortensegmente ein. Wie stark ist der Visionär, der Leader/Gestalter ausgeprägt? Wie viel Platz nimmt der Manager ein? Wie intensiv ist der Workload der operativen Tätigkeiten? Wie sehr sind Sie Umsetzer? Anhand der Ergebnisse sehen Sie sofort, woran Sie schrauben können/müssen/dürfen.

Leadership ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in Unternehmen. Was ist Leadership überhaupt? Was ist nötig, um erfolgreich zu führen? Welche Herausforderungen bestehen und welche Fähigkeiten und Ressourcen sind erforderlich, um das Beste rauszuholen? Ideen, Tipps und Gedankensprünge aus der Praxis – und warum drei Herzen in meiner Brust schlagen.

Übersetzt bedeutet der Begriff Leadership im Grunde genommen Führung – Führung der Mitarbeiter. Das wäre aus meiner Sicht zu kurz gegriffen, da die Tätigkeit eines Leaders weit über die Praxis der Teamführung hinausgeht. Leadership ist die Fähigkeit, andere Menschen zu inspirieren und zu motivieren. Visionen zu entwickeln, Strategien anzustoßen und Menschen anzuleiten sowie zu unterstützen, um so das volle Potenzial der beteiligten Personen auszuschöpfen. Leadership und Management werden vielfach miteinander vermischt und gleichbedeutend verwendet. Dabei gibt es einen Unterschied: Manager sind Verwalter und Leader sind Visionäre. Aber wenn es nur Manager und Leader gäbe, dann würde unser Wirtschaftssystem nicht funktionieren – daher sind auf jeden Fall auch noch die Umsetzer gefragt.

Es schlagen drei Herzen in meiner Brust

Als Geschäftsführerin eines kleinen Unternehmens schlagen drei Herzen in meiner Brust. Das eine gehört der Visionärin, der Führungspersönlichkeit und Gestalterin, also der Leaderin. Diese möchte am System arbeiten, ihre Vision vorantreiben, andere begeistern und mitreißen, das große Ganze im Auge behalten und Neues ins Unternehmen integrieren – also Wegweiserin und Begleiterin sein und somit die zukünftige Entwicklung des Unternehmens aktiv gestalten. Dann gibt es noch die Managerin. Sie beschäftigt sich damit, Prozesse zu optimieren, zu erneuern und zu steuern, das Geschäftsmodell zu überprüfen und intern die richtigen Maßnahmen zu setzen, die Ziele im Auge zu behalten und den richtigen Kurs einzuschlagen.

Mit dem Team (und damit sind nicht nur angestellte, sondern auch freie Mitarbeiter und Kooperationspartner gemeint) gemeinsam die nächsten Schritte planen und die Umsetzung vorbereiten. Das dritte Herz schlägt im Takt der Workload-Uhr, was bedeutet, operativ zu arbeiten, die fachlichen und handwerklichen Dinge zu erledigen – das tägliche Geschäft zu meistern.

Ich sehe fünf Schritte für eine sinnvolle Herangehensweise, um zeitgemäßes Leadership zu leben!

Die größte Herausforderung für EPU und kleine Unternehmen

Kleinere Kreativunternehmer müssen mehrere Rollen in einer Person vereinen, was schwierig scheint. Ich denke, dass dies die größte Herausforderung ist. Wie können wir das bewerkstelligen? Jeder muss für sich die richtige Mischung herausfinden, wie viel der Zeit das Unternehmen einen Leader, einen Manager braucht und wie viele Stunden das „Arbeitstier“ ranmuss. Meist ist es nicht einfach, sich vom Tagesgeschäft zu distanzieren und mehr Denk- und Entwicklungsraum zu schaffen – besonders, wenn im System gearbeitet wird und die operativen Tätigkeiten erledigt werden müssen, damit es im Börserl klingelt.

Mein Tipp: Nehmen Sie sich gezielt und regelmäßig Auszeiten aus dem Tagesgeschäft. Denn: Solange nur operativ im Unternehmen gearbeitet wird, kann das Unternehmenssystem in unserer dynamischen Welt über kurz oder lang nicht stabilisiert oder verändert und damit in die richtige Richtung transformiert werden. Ich denke, für jeden Unternehmer gilt hier eine sehr individuelle Aufteilung. Ich persönlich schwanke zwischen einem Drittel und 50 Prozent meiner wöchentlichen Arbeitszeit, in der ich Leaderin und/oder Managerin bin. Mein wichtigstes To-do ist, mir wöchentlich Zeit dafür zu fixieren.

Erfolgsfaktoren und Basis

Exzellentes Leadership benötigt die Ausgewogenheit von fachlicher, organisatorischer und persönlicher Kompetenz. Grundsätzlich finde ich, dass jede Unternehmerpersönlichkeit die fachliche und organisatorische Entwicklung einmal oder mehrmals im Jahr vorantreiben sollte. Sehr oft fehlt es an einem fundierten Grundwissen über Unternehmensführung, das mit unterschiedlichsten Weiterbildungen aufgebaut oder aufgefrischt werden kann. Genauso essenziell ist es, die Digital-, Nachhaltigkeits- und Methodenkompetenz zu erweitern.

Was zumeist auf der Stecke bleibt, ist die persönliche Entwicklung. Die sogenannten „Soft Skills“ müssen ausgebaut werden. Dazu gehören Themen wie

  • Führen in schwierigen Situationen und in Konfliktsituationen
  • Zeitmanagement und Selbstorganisation (Planungs- und Prioritätenmanagement)
  • Kommunikationsskills erneuern oder verbessern

Der positive Nebeneffekt durch den Fokus auf die persönliche Entwicklung ist, dass damit die Resilienz gesteigert wird. Die meisten Weiterbildungsförderungen drehen sich um die fachliche und organisatorische Entwicklung. Persönliche Entwicklung, also zu einem Großteil der Ausbau der notwendigen Soft Skills, wird meines Wissens leider nicht gefördert. Mein Tipp: Reservieren Sie Zeit und Geld für Weiterbildungen – nicht nur im fachlichen Bereich, sondern auch für die persönliche Entwicklung!

Erste Schritte für ein zeitgemäßes Leadership

Führungskräfte müssen den Wandel erfolgreich gestalten, selbst und andere gut organisieren, strategisch und konzeptionell denken und handeln, andere verstehen, erfolgreich kommunizieren, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen und pflegen u. v. m.

Fünf Schritte für eine sinnvolle Herangehensweise, um zeitgemäßes Leadership zu leben

1. Selbstführung: Arbeiten Sie an sich, um eine gedankliche, emotionale und handlungsorientierte Selbstkontrolle zu entwickeln, die mit effizienter und disziplinierter Selbstorganisation gepaart ist und dem Aufbau eigener wirksamer Strukturen dient. Die Basis dafür ist Achtsamkeit! Legen Sie bewusste Pausen ein, sehen Sie genau hin und steigern Sie dadurch die Selbstwahrnehmung.

2. Verzichtbar machen: Übertragen Sie Verantwortung und lassen Sie los! Das bedeutet nicht, lästige Arbeit loszuwerden, sondern wichtige, verantwortungsvolle Aufgaben zu übertragen und die involvierten Personen bei der Bewältigung zu unterstützen. Dazu gehört Vertrauen in das Gegenüber und sich eine gewisse Fehlertoleranz anzueignen.

3. Fokus und Überblick: Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und behalten Sie das große Ganze im Blick! In den Fokus rücken hier eine stringente Kundenorientierung und die Beobachtung des Markts. Die Integration von neuen Technologien und den umfassenden Wandel herkömmlicher Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse hin zu einem „smarten Business“ zu gestalten, ist ein Leadership-Thema. Credo der Zeit ist, das Unternehmen und alle Beteiligten durch die komplexen Herausforderungen des Umfelds zu manövrieren und auf die Chancen zu blicken. Seien Sie mutig und probieren Sie Neues aus.

4. Team ins Boot holen: Ob Mitarbeiter oder Kooperationspartner, beteiligen Sie diese am Prozess und am Erfolg. Stellen Sie sich nicht über das Team, sondern seien Sie das Zentrum. Arbeiten Sie an direkter Kommunikation und holen Sie sich regelmäßig Feedback ein. Lassen Sie Ihr Team wissen, wohin die Reise geht und was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Aktive Kommunikation sorgt für Transparenz, Verbindlichkeit und Klarheit für alle Beteiligten, und das bringt Sicherheit.  

5. Ressourcen und Rahmen: Damit sich Ihr Team auf seine Aufgaben konzentrieren kann, ist es notwendig, einen zeitlichen, aufgabentechnischen und kulturellen Rahmen zu bieten und klare Vereinbarungen zu treffen. Mit alten Arbeitsmitteln wird ein Unternehmen nicht innovativ in die Zukunft schreiten, daher muss mit dem Team erarbeitet werden, welche Ressourcen es benötigt, um produktiv und entspannt zu arbeiten.

Was ich in der Praxis oft sehe: Ein Großteil der kleinen Unternehmen lebt Strategie, Vision und Mission intuitiv. Hier ist es oft leichter, da weniger Personen (Mitarbeiter und Stakeholder) involviert sind. Durch den ständigen Kontakt und den direkten Einfluss der Führungspersönlichkeit (meist Inhaber oder Geschäftsführer) ist die Kommunikation einfacher. Wenn Wachstum vorangetrieben wird und mehr Menschen in das Unternehmenssystem gezogen werden, müssen die Vision und die daraus resultierende Strategie explizit kommuniziert werden! Das bedeutet, die direkte Auseinandersetzung mit Vision, Mission und Strategie vorantreiben, ein Leitbild ausformulieren und implementieren und natürlich aktiv kommunizieren. Ich möchte Ihnen ans Herz legen, sich damit auseinanderzusetzen, denn es zahlt sich aus – persönlich, für Ihr Team und für Ihren ökonomischen Erfolg.

 

Autorin: Barbara Niederschick ist Wirbelwind bei Workshops und Beratungen, für die Geschäftsführung zuständig und schaut auf die Zahlen. Themen, mit denen sie sich stark auseinandersetzt sind: Digitale Transformation, Innovation, Service Design & Design Thinking sowie Geschäftsmodelle. Sie begleitet Entwicklungsprozesse: Nur Menschen bringen Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen zum Leuchten. Dieser Artikel ist im Werbemonitor – dem Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation – erschienen.

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